Eurovision Song Contest 1970
15. Eurovision Song Contest | |
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Datum | 21. März 1970 |
Austragungsland | Niederlande |
Austragungsort | RAI Congrescentrum, Amsterdam |
Austragender Fernsehsender | |
Moderation | Willy Dobbe |
Pausenfüller | De Don Lurio Dansers |
Teilnehmende Länder | 12 |
Gewinner | Irland |
Siegertitel | Dana: All Kinds of Everything |
Zurückgezogene Teilnahme | Finnland, Norwegen, Portugal, Schweden |
Abstimmungsregel | Jedes Land stellte 10 Jurymitglieder. Jedes Jurymitglied stimmte mit einem Punkt für einen einzigen Titel. |
◄ ESC 1969 • ESC 1971 ► |
Der Eurovision Song Contest 1970 war der 15. Wettbewerb seit Beginn der jährlichen Veranstaltung der Eurovision und der Musikindustrie im Jahre 1956. Er fand im Amsterdamer Kongresszentrum am 21. März 1970 statt. Moderiert wurde die Sendung von der Niederländerin Willy Dobbe. Den Wettbewerb gewann die Sängerin Dana für Irland mit dem Lied All Kinds of Everything.
Besonderheiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nachdem es im Vorjahr vier Sieger gegeben hatte ergaben sich dadurch Schwierigkeiten den Austragungsort zu bestimmen. Nachdem das Vereinigte Königreich und Spanien die vorangegangenen Bewerbe ausgetragen hatten, blieben noch Frankreich und die Niederlande übrig. Die Entscheidung fiel am 18. April 1969 durch eine Auslosung zugunsten der Niederlande.[1][2]
Um einen Gleichstand wie im letzten Jahr zu vermeiden, wurde beschlossen, dass bei Punktegleichheit noch einmal eine Abstimmung der übrigen Länder (mit Ausnahme der zu beurteilenden) erfolgen sollte. Sollte dann immer noch kein Sieger feststehen, so würden eben zwei oder mehr Sieger gekürt.
Die Bühne war das erste Mal mit herabhängenden Kugeln und Halbkreis so gestaltet, dass sie sich für jeden Beitrag individuell verändern konnte. Darüber hinaus wurden die Lieder mit einer „Postkarte“ angekündigt.[3]
Zum ersten Mal wurde der Wettbewerb in Lateinamerika von Brasilien und Chile live via Satellit übertragen.[3]
Teilnehmer
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In diesem Jahr sank die Teilnehmerzahl auf 12, da gleich vier Länder den Wettbewerb boykottierten. Finnland, Norwegen, Portugal und Schweden waren mit den Gegebenheiten und Abstimmungsmechanismen der letztjährigen Veranstaltung unzufrieden. Die nordischen Länder begründeten ihre Abwesenheit offiziell mit dem schlechten Niveau der Show und den geringen Siegeschancen kleinerer Länder gegenüber internationalen Stars.[4] Auch Österreich verzichtete, obwohl man am letztjährigen Wettbewerb aus Protest gegen den spanischen Diktator gar nicht teilgenommen hatte. Der TV-Programmdirektor des Hessischen Rundfunks, Hans-Otto Grünefeldt, mutmaßte sogar im Vorfeld, der ESC 1970 werde der letzte sein.[5]
Wiederkehrende Interpreten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Seit 1956 war es das erste Mal, dass es keine Interpreten gab, die bereits vorher beim Eurovision Song Contest aufgetreten waren.
Dirigenten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Jedes Lied wurde mit Live-Musik begleitet – folgende Dirigenten leiteten das Orchester bei dem jeweiligen Land:
- Niederlande – Dolf van der Linden
- Schweiz – Bernard Gérard
- Italien – Mario Capuano
- Jugoslawien – Mojmir Sepe
- Belgien – Jack Say
- Frankreich – Franck Pourcel
- Vereinigtes Königreich – Johnny Arthey
- Luxemburg – Raymond Lefèvre
- Spanien – Augusto Algueró
- Monaco – Jimmy Walter
- BR Deutschland – Christian Bruhn
- Irland – Dolf van der Linden
Abstimmungsverfahren
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Wieder galt das gleiche Abstimmungsverfahren wie in den Vorjahren. In den einzelnen Ländern saßen wieder jeweils 10 Jurymitglieder, die jeweils eine Stimme an ein Lied vergeben durften. Die Ergebnisse wurden telefonisch und öffentlich übermittelt.
Platzierungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Platz | Startnr. | Land | Interpret | Titel (M = Musik; T = Text) |
Sprache | Übersetzung | Punkte | Bild |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
1. | 12 | Irland | Dana | All Kinds of Everything M/T: Derry Lindsay, Jackie Smith |
Englisch | Alles Mögliche | 32 | |
2. | 7 | Vereinigtes Königreich | Mary Hopkin | Knock, Knock, Who’s There? M/T: John Carter, Geoff Stephens |
Englisch | Klopf, klopf, wer ist da? | 26 | |
3. | 11 | BR Deutschland | Katja Ebstein | Wunder gibt es immer wieder M: Christian Bruhn; T: Günter Loose |
Deutsch | — | 12 | |
4. | 2 | Schweiz | Henri Dès | Retour M/T: Henri Dès |
Französisch | Rückkehr | 8 | |
4. | 6 | Frankreich | Guy Bonnet | Marie-Blanche M: Guy Bonnet; T: André-Pierre Dousse |
Französisch | — | 8 | |
4. | 9 | Spanien | Julio Iglesias | Gwendolyne M/T: Julio Iglesias |
Spanisch | — | 8 | |
7. | 1 | Niederlande | Hearts of Soul | Waterman M/T: Pieter Goemans |
Niederländisch | Wassermann | 7 | |
8. | 3 | Italien | Gianni Morandi | Occhi di ragazza M: Lucio Dalla; T: Sergio Bardotti, Gianfranco Baldazzi |
Italienisch | Mädchenaugen | 5 | |
8. | 5 | Belgien | Jean Vallée | Viens l’oublier M/T: Jean Vallée |
Französisch | Komm, vergiss ihn | 5 | |
8. | 10 | Monaco | Dominique Dussault | Marlène M: Eddie Barclay, Jimmy Walter; T: Henri Dijan |
Französisch | — | 5 | |
11. | 4 | Jugoslawien | Eva Sršen | Pridi, dala ti bom cvet M: Mojmir Sepe; T: Dušan Velkaverh |
Slowenisch | Schau, ich gebe dir eine Blume | 4 | |
12. | 8 | Luxemburg | David Alexandre Winter | Je suis tombé du ciel M: Yves de Vriendt; T: Eddy Marnay |
Französisch | Ich bin vom Himmel gefallen | 0 |
Punktevergabe
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]*Die Tabelle ist senkrecht nach der Auftrittsreihenfolge geordnet, waagerecht nach der chronologischen Punkteverlesung.
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Eurovision History: A draw decides which country will host Eurovision 1970. Abgerufen am 21. April 2023 (deutsch).
- ↑ Happy 50th Anniversary, Eurovision 1970! 29. April 2020, abgerufen am 21. April 2023 (englisch).
- ↑ a b Jan Feddersen: Ein Lied kann eine Brücke sein. 1. Auflage. Hoffmann und Campe Verlag, Hamburg 2002, ISBN 3-455-09350-7. S. 108.
- ↑ "Kulturelle Nachrichten", Frankfurter Allgemeine Zeitung, 31. Oktober 1969, S. 32
- ↑ U. V., "Eurovisions-Preis am Ende?", Frankfurter Allgemeine Zeitung, 1. November 1969, S. 2